Blogkorrektur

Killerkralle Junior

Killerkralle Junior

Killerkralle Junior

Die Bäuerin hat mir erzählt, dass eines der Maran Küken ständig im Futternapf sitzt. Sie sagt, dass sie es dort bestimmt 10 Mal  am Tag heraus nimmt, das Küken aber sofort wieder hinein steigt. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich hatte auch immer Angst, eine Mahlzeit zu verpassen und habe deshalb sogar im Futternapf übernachtet. Die Küken sehen lustig aus. Sie sind viel pummeliger als die Möwenküken und bewegen sich auch nicht wirklich viel. Dafür fressen sie um so mehr.

An den äusseren Zehen haben sie so einen komischen Flaum – wie kleine Pinsel sieht das aus. Die Bäuerin sagt, dass ihnen dort später Federn wachsen werden. Die Hähne würden dann alle so aussehen wie der große Manfred. Ich habe mal schnell durchgezählt – es sind 19 Hähne.  Wenn die alle so groß werden und so viel Krach machen wie der Manfred, dann ziehe ich zu Annette – das ist

klar!

 

 

 

 

 

Killerkralle Senior

Killerkralle

Wir haben uns inzwischen auf dem Teich gut eingelebt und die großen Enten sind nett zu uns. Ich hatte da erst so meine Bedenken… Das Kükenhaus ist auch wieder besetzt. Die Bäuerin hatte vor etwa 3 Wochen alle schokoladenfarbigen Eier eingesamelt und in die Brutmasachine gelegt. Nun sind dort wieder Hühner Küken geschlüpft und nachdem das Kükenhaus gründlich gereinigt und desinfiziert wurde, leben jetzt dort 30 Maran Küken. Manfred ist der Papa von allen – das ist klar. Die Mütter kann man nicht so genau zuordnen – aber das ist auch egal, sagt die Bäuerin und sie seien alle hübsch und niedlich. Sie fressen schon jetzt jede Menge Mehlwürmer – dabei sind sie erst 3 Tage alt. Hoffentlich wird deshalb meine Ration jetzt nicht gekürzt – ich bin ja auch noch im Wachstum!

Der Hahn Manfred hat einen Spitznamen  -„Killerkralle“  Und das kam so: Wenn die Bäuerin nicht da ist und die Annette mal keine Zeit hat, mit dem Malte spazieren zu gehen, dann übernimmt das Annettes Mann, der Rico. Und der hat sich den Hahn genau angesehen und hat gedacht, dass die Federn, die der Manfred an seinen Füßen hat, so etwas sind wie Sporen. Alle Hühner haben Sporen – damit verteidigen sie sich. Die sitzen an den Innenseiten der Beine oberhalb der Füße und wenn die Hühner untereinander kämpfen oder sich verteidigen müssen, dann springen sie hoch und hauen mit diesen Sporen. Hähne haben ganz große Sporen und Hennen kleine. Je älter ein Tier ist, desto länger sind diese Sporen. Ihr müsst Euch das so wie einen dicken Fingernagel vorstellen. Die Sporen sind scharf und insbesondere Hähne können damit ganz schön zuhacken. Das hat ja auch der Eddi zu spüren bekommen, als er sich im Hühnerauslauf  verirrt hat. Ich hatte Euch das ja erzählt. Jedenfalls ist der Rico dem Manfred dann doch lieber aus dem Weg gegangen – vorsichtshalber. Und als der Manfred neulich vor der Scheunentür stand und nicht weggehen wollte, da hat der Rico sich nicht so richtig getraut… Als Annette das der Bäuerin erzählt hat, da hat die laut gelacht – und weil sie gerne „Neues aus Büttenwarder“ im Fernsehen schaut, hat sie Manfred den Spitznamen „Killerkralle“ gegeben. Rico fand das erst gar nicht so lustig – hat dann aber auch gelacht.

 

 

 

 

Erneuter Umzug

Heute morgen ist die Bäuerin früher als sonst  in unseren Stall gekommen. Aber statt eines Futter – Eimers hatte sie einen Kescher in der Hand. Dabei hatte ich Hunger – immerhin hatten wir ja gestern schwer gearbeitet und den Kräutergarten umgegraben – und so etwas macht Appetit. Ehe ich mich jedoch  versah, hatte die Bäuerin mich eingefangen und unter ihren Arm geklemmt. Eigentlich hatte ich gedacht, sie wäre weniger beweglich. Offenbar war das heute nicht ganz so schlimm mit dem Rücken…. Jedenfalls hat sie mich über den Hof getragen – vorbei an den gackernden Hühnern. Allerdings habe ich dieses Mal nicht wieder geschrien – wer will sich denn schon vor den Hühnern blamieren?! Und dann war es endlich so weit! Der große Ententeich! Wie lange habe ich darauf gewartet! Die Bäuerin hat mich vorsichtig abgesetzt und gesagt, hier könne ich nicht ganz so viel Unheil anrichten und ist wieder losmarschiert, um meine Geschwister zu holen. Ich war erst ein wenig überrascht – so viel Platz. Und ein großes Entenhaus und ganz viele große Bäume. Ein wenig Angst hatte ich wohl auch.

Als ich mich umdrehte, da stand plötzlich der Eduard hinter mir. Wißt ihr noch ?  Den Eddi  hatte doch die Glucke verhauen, weil er ihren Küken zu nahe gekommen war. Eigentlich stand er da nur und hat mich angesehen, aber ich bin vorsichtshalber erst einmal weggelaufen. Nachdem meine Geschwister wieder bei mir waren, habe ich mich schon mehr getraut. und bin schon einmal vorsichtig eine Runde geschwommen. Außerdem habe ich die anderen, erwachsenen Enten kennen gelernt. Meine Mama war auch dabei – und meine Tanten. Dann kam auch schon die Bäuerin mit dem Frühstück – einem ganzen Eimer voller Mehlwürmer. Die hat sie auf das Wasser gestreut und wir sind alle wie die Irren darauf los gestürzt. „Wie die Hühner !“ hat sie dann gerufen und ich habe mich etwas geschämt….

Allerdings sind nicht alle meine Geschwister mit mir umgezogen. 18 von uns hat die Bäuerin in ein paar große Gitterboxen gesteckt. Dann kam die Annette – also die Nanny von unserem Hofhund Malte (der immer so komisch guckt) mit einem großen schwarzen Auto. Und dann haben die beiden die Kisten mit meinen Geschwistern in das Auto geladen. Als die Annette dann weggefahren ist, da war ich schon etwas traurig. Aber die Bäuerin hat gesagt, dass sie nur ein paar Minuten entfernt wohnt und ein ganz großes Grundstück hat und einen riesigen Teich. Sogar mit einer Insel darauf. Aber eben keine Enten. Wie kann man denn keine Enten haben, frage ich mich. Sie hat gesagt, dass die Enten dort einen wichtigen Job haben, weil die Annette Hilfe bei der Bekämpfung der Schnecken braucht und dass sie es dort sehr gut haben und dass der Rico – das ist der Mann von Annette – schon 2 Entenhäuser gebaut hat.

Ich werde sie besuchen und mir das ansehen. Ganz bald.

 

 

 

 

( Fast ) erwachsen  und Ärger mit der Bäuerin!

Ich hatte Euch ja von dem kleinen Pool erzählt, den die Heike uns geschenkt hat und in dem man richtig schwimmen kann. Damit habe wir uns in der letzten Zeit den Tag vertrieben. Wir haben geplanscht, gefressen, in der Sonne gelegen und den Sommer genossen. Inzwischen sind wir richtig groß geworden und haben – bis auf unsere jüngsten Geschwister – schon das volle Gefieder der Erwachsenen.

Die Bäuerin sagt, dass man inzwischen auch schon sehen kann, dass ich ein Junge bin – also ein Erpel. Sie sagt, ich hätte so eine kleine Schwanzlocke – daran könne sie das erkennen. Gott sei Dank! Stellt Euch mal vor, ich wäre eine Ente – also ein Mädchen ! Ein Mädchen, das Mosi heißt…. Obwohl – meine Frisur passt eigentlich besser zu einem Mädchen. Ich habe so einen richtig großen Schopf. Der gerät beim Tauchen immer in Unordnung und dann sehe ich ganz strubbelig aus. Wir sind also schon fast erwachsen!

Heute hatten wir allerdings Ärger mit der Bäuerin. Aber richtig, kann ich Euch sagen. Und das kam so: Wir sind ausgebüxt. Wir haben den kleinen Zaun niedergetrampelt und sind dann in den Kräutergarten der Bäuerin marschiert.  Alle Mann – ich voraus. Das war herrlich ! Der Boden war ganz weich und es hat ganz wunderbar geduftet. Dort wachsen nicht nur viele Kräuter , sondern auch viele Duftrosen und Lavendel. Wir haben alles probiert! Nicht alles hat uns geschmeckt – was nicht lecker war, das haben wir herausgerissen.

Und weil wir schon mal da waren, haben wir auch gleich nachgesehen, ob es Würmer und Schnecken gibt.. Wir haben nicht wirklich viele gefunden, aber jede Menge Löcher gegraben.

Wir Enten stochern nämlich bei der Futtersuche ständig im Boden herum und hinterlassen dabei kreisrunde Löcher. Weil unser Schnabel dabei ganz dreckig wird, müssen wir den ständig mit frischem Wasser ausspülen. Dazu sind wir dann immer wieder zwischen dem kleinen Teich und dem Kräutergarten hin und her gerannt. Dabei haben wir mit unseren großen Füßen  – ganz unabsichtlich natürlich – einige Blumenbeete zertrampelt. Wir sind ja auch viele Enten und haben alle große Füße…. Als die Bäuerin dann nach Hause kam – naja. Sie war nicht froh. Sie hat uns ganz böse angesehen. Und dann hat sie gesagt : „Jetzt reicht es! Morgen zieht ihr um!“

Wohin wohl? Ich muss mich jetzt erst einmal ausruhen. Die Rennerei war anstrengend. Morgen sehen wir weiter. Wohin es wohl geht ?

 

 

 

 

Ein Pool für uns !

Heute kam die Heike zu uns auf den Hof gefahren. Sie hatte ein großes, schwarzes Ding dabei. Sie hat gesagt, das sei ein Geschenk für uns Entenkinder. Damit könnten wir uns die Zeit vertreiben, bis wir alt genug sind, um im Gartenteich zu schwimmen. Die Bäuerin hat dann ein großes Loch neben unserem Kükenhaus gegraben und das schwarze Ding in das Loch gepackt.Sie hat gesagt, dass sei ein kleiner Plastik-Gartenteich und wir könnten darin jetzt das Schwimmen üben.

Dabei hat sie ein wenig gejammert (der Rücken…) und geschimpft, weil der Plastikteich nicht richtig in das Loch passen wollte. Ich habe die ganze Zeit daneben gestanden und bin von einem Schwimmfuß auf den anderen gehüpft – ich konnte es nicht abwarten. Dabei habe ich die ganze Zeit gedacht, ob sie wohl nicht etwas schneller graben könnte… Irgendwann war sie dann endlich fertig und hat den Wasserschlauch geholt und den Miniteich mit frischem Wasser gefüllt.Sofort sind wir hinein gehüpft. Ich zuerst! Natürlich! Ich bin ja auch der Größte und Mutigste ! Was für ein Spaß! Der Teich hat rundherum kleine Treppenstufen und die Bäuerin hat noch extra Steine hineingelegt, damit wir ganz bequem rein- und rausklettern können.

Die Heike hat sich hinter einem großen Baum versteckt und uns beobachtet. dabei hat sie ständig gelacht und gesagt, wir seien witzig. Ich bin zwischendurch immer mal wieder in den Teich gefallen, weil ich so aufgeregt war – dann hat sie gelacht und gesagt, dass mir meine großen Füße wohl noch etwas im Weg sind. Den ganzen Tag haben wir geplanscht und gespielt und in der Sonne gelegen.

Abends habe ich eine doppelte Portion gegessen und bin dann ganz schnell eingeschlafen. Was für ein schöner Tag! Morgen gehen wir wieder Schwimmen!

 

 

 

 

 

Neue Nachbarn

Auf unserem Hof leben viele Hühner. Die Bäuerin sagt, dass die zu einer alten Rasse gehören und dass es wichtig ist, dass man alten Tierrassen eine Chance gibt. Sie sagt auch, dass diese alten Rassen besonders robust sind und mit weniger Futter auskommen, fast nie krank sind und darum auch keine Medikamente brauchen –  und außerdem sehr lange leben. Ich bin – glaube ich – auch robust. So oft, wie ich stolpere und über meine eigenen großen Füße falle, hätte ich mich sonst bestimmt schon verletzt.Und alt werde ich auch, sagt die Bäuerin. Laufenten werden durchschnittlich 15 Jahre alt. Unsere Hühner heißen Silbermöwen.  So nennt man diese Rasse – „Möwenhühner“! Die Küken besitzen nämlich so eine Art  gesprenkeltes Tarnkleid, wenn sie schlüpfen  – fast so wie  echte Möwenküken.. Jedes sieht ein wenig anders aus als seine Geschwister. Wenn sie größer werden, dann bekommen sie natürlich normale Federn. Sie rennen ständig umher und machen Krach. Außerdem  fliegen sie und sitzen oft in den Bäumen.

 

 

Was wollte ich Euch eigentlich erzählen…?

Ach so – ja…. Gestern kam der Stefan zu uns auf den Hof. Der arbeitet sonst im Laden in Oldenburg. Er hatte einen großen Anhänger hinter seinem Auto und der war voller Kisten. Und dann hat er sehr viele, sehr dicke Hühner ausgeladen. Die Bäuerin hat sich gefreut und dann jedes Huhn einzeln auf den Arm genommen, es genau angesehen und dann die Beine jedes Tieres gründlich mit Öl eingesprüht.  Zum Schluss hat der Stefan einen sehr dicken, sehr großen Hahn aus einem Karton geholt.  Der Hahn heißt Manfred.  Der Hahn gehört zu einer Hühnerrasse, die Marans heißen. Das ist ein komische Name, kommt aber daher, dass diese Rasse in einer Stadt in Frankreich gezüchtet wurde, die so heißt. Sie sind groß und schwarz und ich hatte etwas Angst und bin dann doch lieber erst mal wieder in mein Kükenhaus gegangen. Diese Sache muss ich erst einmal überschlafen….

 

 

 

 

 

Nass

Im Bade…

Hurra!
Heute haben wir ein kleines Plantschbecken bekommen.
Genau genommen betrachtet ist das eher eine kleine Plastikschüssel, die uns die Bäuerin mit lauwarmem Wasser gefüllt in den Auslauf gestellt hat.
Wir sind sofort alle reingehüpft – allerdings nacheinander, denn in die Schale passt höchstens eine von uns.
Wir haben uns darum immer wieder hinten angestellt und nach einer halben Stunde war das Wasser schlammig und schwarz.
Die Bäuerin hat gesagt, es sähe bei uns aus wie in der Suhle  auf der Schweineweide.
Sobald ich hier raus darf, werde ich mir das mal ansehen – da fühle ich mich bestimmt wohl.
Anschließend mussten wir wieder in den Kükenstall. Die Bäuerin hat uns Frühstück gebracht – es gab wieder Eigelb und Mehlwürmer. Lecker. Ich habe mehr gegessen als sonst – Plantschen macht hungrig.
Dann haben wir uns alle unter die Wärmelampe gesetzt, um wieder trocken zu werden. Ich glaube, meine Frisur hat gelitten.

Kleine Geschwister

Ich habe Euch noch gar nicht erzählt, dass wir 6 jüngere Geschwister haben.
3 gelbe und 3 dunkle Entenküken.
Alle sind  aus Fundeiern geschlüpft. Seit einer guten Woche wohnen wir alle zusammen.
Die Bäuerin hat gesagt, dass es sich bei den 3 dunklen Küken um Stockenten handelt – unsere wilden Verwandten.
Ihr Hund hat die Eier auf dem Rasen vor der Terrasse gefunden und sie der Bäuerin ganz vorsichtig gebracht, damit sie nicht kaputt gehen. Die hat dann gedacht, dass es sich  um die Eier der Hofenten handelt, weil sie auch grün sind. Und dann hat sie diese auch in die Brutmaschine gelegt. Geschlüpft sind dann 3 kleine Stockenten.
Wir sollen uns nicht zu sehr an die Kleinen gewöhnen, denn wenn sie erwachsen sind, werden sie sich vermutlich anderen Wildenten anschließen und weg fliegen. Ich fände das schade. Aber vielleicht gefällt es ihnen ja auch bei uns.
Wildenten können richtig fliegen – anders als wir.  Wir sind meistens zu Fuß unterwegs. Aber das erzähle ich Euch alles beim nächsten Mal – ich muss jetzt erst meinen Mittagsschlaf halten…

 

 

 

 

Fußbad

Bei schönem Wetter ist die Tür zu unserem Stall jetzt tagsüber geöffnet und wir dürfen in unseren kleinen Auslauf.
Wir haben auch so eine Art Mini-Plantschbecken bekommen – das ist aber nicht tief genug zum Schwimmen.
Ich kann darin höchstens meine großen Füße anfeuchten. Groß sind meine Füße wirklich – ganz oft falle ich beim Laufen darüber. Dann liege ich platt auf dem Boden und meine Geschwister trampeln über mich hinweg.
Ich bin irgendwie auch noch ganz wackelig beim Laufen und meistens muss ich mich nach kurzer Zeit hinsetzen. Die Bäuerin sagt, dass sich das verwächst. Mir würden Muskeln fehlen und ich soll das Laufen trainieren. Sie hat auch gesagt, dass ich eine richtige Laufente bin und nicht nur eine halbe – das könne sie inzwischen an meiner Figur sehen.
Und ich soll mehr Grünzeugs essen –  das wäre gesund. Darum bekomme ich jeden Tag Löwenzahhn und Gemüse und Obst und Zweige  mit Blättern vom Apfelbaum.
Ich möchte aber lieber Eigelb und Mehlwürmer – doch das hat die Bäuerin reduziert. Sie hat gesagt, dass wir nicht zu schnell wachsen dürfen – unsere Knochen müssen sich entwickeln.
Also übe ich das Laufen. Das ist mächtig anstrengend. Wenn ich mich davon ausruhen muss, dann setze ich mich hin und  schaue den Hühnern zu.

Auf dem Hof lebt eine Smaragdente , die heißt  Eduard – genannt Eddi.
Und gestern ist Eddi in den Hühnerauslauf gewatschelt. Die Tür ist tagsüber immer geöffnet, damit die Hühner in den Garten können.
Ich weiß gar nicht, was er da wollte – und ich glaube, er wusste das auch nicht. Er hatte auch gar keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Kaum war er durch das Tor gewackelt, da hat sich eine der Hennen auf ihn gestürzt. Die hat Küken und der arme Eddi erschien ihr wohl bedrohlich.
Jedenfalls saß sie oben auf dem armen Kerl und hat ihn verhauen. Der wusste gar nicht, wie ihm geschah und ist davon gerannt. Die wütende Henne mit Geschrei hinterher – dabei hat sie laufend nach ihm gepickt und mit den Sporen geschlagen. Wie eine Furie, sage ich Euch!
Gott sei Dank kann der Eddi gut fliegen – das hat ihn gerettet. Er hat gestern mächtig gehumpelt. Die Bäuerin hat ihn eingefangen und sich das Bein angesehen. Es sei nichts gebrochen – nur schwer geprellt – er hätte Glück gehabt, hat sie gesagt. heute geht es schon etwas besser.
Ich merke mir: Niemals einer Glucke mit Küken zu nahe kommen….

 

 

 

 

Mama? Vielleicht…

Mama?

Seitdem die  Hühnerküken ausgezogen sind, haben wir das Kükenhaus  ganz für uns alleine.
Wir bekommen jetzt auch mehr Leckereien – die Hühner haben uns die ganz besonderen Dinge meistens ganz schnell weggefressen.
Kükenfutter haben wir immer satt – mehr, als wir essen können.
Aber jeden Abend gibt es aber etwas Besonderes: einen „Schlemmerteller“ – und den haben wir jetzt ganz für uns alleine!
Darauf sind gekochte Eier, Löwenzahn, Äpfel, Birnen, Salat und – mein neues Lieblingsessen : getrocknete Mehlwürmer.
Die mag ich noch lieber als Eigelb. Die Bäuerin sagt, die enthalten Proteine und die brauche ich für das Wachstum meiner Knochen und für die Federn, die mir hoffentlich bald wachsen.
Vorher darf ich nämlich nicht ins Wasser.

Ich bin jetzt schon ein wenig neidisch auf die Hühnerküken – die dürfen inzwischen überall auf dem Hof herum laufen und erleben eine ganze Menge.
Mir ist manchmal langweilig, denn meine Geschwister liegen fast immer faul herum.
Die Bäuerin hat uns dann gestern einen kleinen Auslauf gebaut.
Sie hat gesagt, dass wir nur bei schönem Wetter raus dürfen und nachts sowieso im Haus schlafen müssen.
Ist mir ganz recht so – nachts fürchte ich mich immer ein wenig.

Heute morgen habe ich dann einen Maikäfer gesehen – der saß direkt vor meiner Nase, als ich raus ging. Die Bäuerin hat ihn in einen Apfelbaum  gesetzt – sie hatte wohl Angst, dass ich ihn aufesse.
Dabei sah der gar nicht so appetitlich aus.

Und dann habe ich meine Mama gesehen – die lief direkt vor meinem Schnabel her – auf dem Weg zum Teich. Den Teich kann ich sehen, darf aber nicht hin.
Jedenfalls glaube ich, dass es meine Mama war .Sie hat auch so einen Puschel auf dem Kopf wie ich.
Beachtet hat sie mich nicht. Die Bäuerin sagt, ich soll mir das nicht zu Herzen nehmen – sie weiß gar nicht, dass sie meine Mutter ist. Stimmt ja – ich bin ja aus einem Fundei geschlüpft.
Die Heike sagt, dass meine Mama eine Frisur hat wie ein Königspudel.
Ich weiß nicht, was das ist – ein Königspudel. Ich kenne nur einen einzigen Hund – und der guckt immer noch komisch.
Eben grad hat die Bäuerin uns Stielmus gebracht. Ein wenig umständlich zu essen  – aber lecker.
Sie hat gesagt, dass wir morgen eine ganz kleine Wasserschüssel zum Plantschen bekommen.

Ich freue mich !

 

 

 

 

Langweilig…

Die Bäuerin hatte ein Einsehen!

Sie hat gesagt, dass wir armen Entenküken ja gar keine Ruhe finden.
(Jawohl – das hat sie gesagt! „Arme“ Entenküken hat sie gesagt…. )
Und dann hat sie einen kleinen Kescher geholt, nach und nach jedes einzelne Hühnerküken eingefangen und in den Hühner- Auslauf gebracht. Der liegt genau gegenüber und ich konnte durch die Glastür alles ganz genau beobachten.
Die Bäuerin hat alle Hühner nacheinander eingefangen und im Auslauf ganz vorsichtig abgesetzt. Dabei hat sie sich ab zu gestreckt und ein wenig gejammert und gesagt, dass es anstregend sei, 97 Küken einzufangen und dass ihr Rücken weh tut.

Im Auslauf sind die kleinen Hühner dann wie die Irren los gerannt und haben sofort die großen Hennen genervt. Die haben sich das aber überhaupt nicht gefallen lassen und auch schon einmal nach den Kleinen gehackt.
Die Bäuerin sagt, die Hühnerküken seinen jetzt 3 Monate alt, hätten alle Federn, könnten fliegen und müssten nun  lernen, sich in die Herde einzufügen.

Mir egal – ich bin nur froh, dass sie weg sind. Jetzt haben wir unsere Ruhe – endlich!

 

 

 

 

Im Kükenhaus

Ich hatte Euch ja erzählt, dass ich mit meinen Geschwistern in das schöne Kükenhaus im Garten gezogen bin.
Habe ich auch  gesagt, dass dort Hühnerküken wohnen?. Die sind seit März dort und sie sind auch schon richtig groß:
Diese Küken haben sogar schon Federn – und  sie können bereits  ein wenig fliegen. Ich bin da fast ein wenig neidisch.
Aber – diese Hühner veranstalten einen solchen Lärm – Ihr glaubt das nicht.
Und außerdem  sind die  immer so fürchterlich aufgeregt – und das nervt ganz unglaublich.

Wenn die Bäuerin ins Häuschen kommt, dann rennen die Hühner wie die Irren los und verteilen sich in allen Ecken und tun so, als wolle man ihnen etwas zuleide tun. Sie flattern und springen und veranstalten ein Mords-Theater.
Und natürlich schreien sie herum – das könnt Ihr Euch nicht vorstellen!
Dann füllt die Bäuerin den Napf und dann stürzen diese Hühnerküken wieder wie die Irren aus allen Ecken auf den Napf. Dabei schreien sie wieder so laut, dass einem fast die Federn ausfallen. Also – wenn man welche hätte…

Unser Kükenheim – von Innen.

Ich verstehe das überhaupt nicht – so ein blödes Getue!
Warum kann man sich nicht ruhig erheben und zum Napf schlendern – so wie wir Enten das tun?

Wir Enten sind nämlich fast  immer gechillt.
Warum müssen Hühner ständig schreiend von einer Ecke in die andere rennen?
Selbst nachts machen sie immer noch Geräusche.- wer soll da schlafen?
Ehrlich – die regen mich auf.
Wenn ich bloss wüste, wie wir die loswerden …..

 

 

 

 

Es geht los – auf dem Weg ins Kükenhaus. Vor lauter Aufregung ist meine Frisur schon ganz verstrubbelt…

 Der Umzug

Stellt Euch vor – ich bin raus aus meiner Kiste.
5 Tage mussten wir nach dem Schlupf im Hauswirtschaftsraum bleiben.Dort habe ich zusammen mit meinen Geschwistern nur gefressen und geschlafen.Heute Morgen hat die Bäuerin in unsere Kisten geschaut und gesagt, wir seien nun keine kleinen Ferkel mehr. Wir seien jetzt große Ferkel und müssten umziehen.
Sie hat uns alle zusammen in eine Transportbox gesetzt und ist mit uns über den Hof gelaufen. Das hat das mächtig geschaukelt und ich hatte etwas Angst. Genau genommen habe ich geschrien wie am Spieß. Die Bäuerin hat mich beruhigt und gesagt, dass ich den Transport ganz gewiss überleben werde – es seien nur 30 Meter vom Haus bis zu unserem neuen Zuhause im Garten.
Kam mir aber trotzdem deutlich weiter vor….

Unser neues Zuhause

Jetzt wohnen wir jedenfalls im Kükenhaus.
Das ist von 2 Seiten verglast und wir können sehen, was die anderen Tiere auf dem Hof so machen.
Wir haben viel Platz und Äste, um uns darunter zu verstecken. Schwimmen dürfen wir immer noch nicht – uns fehlen die Federn.
Die Bäuerin sagt, wenn wir 3 Monate alt sind, dann bekommen wir einen kleinen Swimmingpool. Bis dahin würde die Sauerei, die wir mit den Tränken veranstalten, durchaus reichen.
Was uns allerdings echt nervt, dass sind die Hühnerküken, mit denen wir uns den Stall teilen.
Aber das erzähle ich Euch beim nächsten Mal.
Bis dahin – bleibt gesund!

Euer Mosi

 

 

 

 

In der  Kiste

… mein Name ist „Mosi“!

Ich wurde am 19.4.2020 auf dem Hof Hopkes geboren.

Genau genommen bin ich geschlüpft. Ich habe mich mühsam aus einem kleinen grünen Ei gequält. Das war mächtig anstrengend und hat fast drei Stunden gedauert. Eigentlich kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, dass ich da mal reingepasst habe.

Nach dem Schlupf bin ich – klatschnass wie ich war – erst einmal völlig erschöpft eingeschlafen. Als ich wieder wach wurde, war ich trocken. Und dann konnte man schon sehen, weshalb ich diesen Namen bekommen habe. Eigentlich sollte ich nämlich „Moses“ heißen. Meine Bäuerin hat mir erzählt, dass sie das Ei, aus dem ich geschlüpft bin, im Schilf an unserem Hofteich gefunden hat. Das Ei hatte meine Mutter dort abgelegt – und dann wohl vergessen.

Als die Bäuerin mich dann zum ersten Mal mit trockenem Flaum gesehen hat, da hat sie gelacht. Dann hat sie mich aus meiner Kiste genommen, mich sehr genau angesehen und gesagt, dass ich sie mit meiner Frisur an den Rudolf Moshammer erinnere und dass ich nun „Mosi“ heißen soll – und dass sie ja auch noch gar nicht weiß, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin – also „Mosi“. Mir soll es recht sein.

Ich kenne bis jetzt nur meine Kiste, in der ich seit zwei Tagen zusammen mit meinen Geschwistern sitze.

Die steht im Hauswirtschaftsraum auf dem Wäschetrockner. Da ist es schön warm und wir sind mit Decken vor der Zugluft geschützt. Außerdem ist über den Kisten so ein Deckel – und der wärmt. Wir sind übrigens alle aus Fundeiern geschlüpft. Meine Mutter und die anderen Enten auf dem Hof brüten erst später, sagt die Bäuerin. Viele auch gar nicht. Darum kommen die gefundenen Eier in die Brutmaschine. Wenn sie noch frisch genug sind, dann schlüpft nach 28 Tagen eine kleine Ente aus dem Ei – so eine wie ich.

Oder so ähnlich. Wir haben nämlich verschiedenen Entenrassen hier auf unserem Hof. Ich glaube, meine Mutter ist eine Laufente.

Bei meinem Vater bin ich mir nicht sicher – der ist auf jeden Fall auf und davon.

Die Bäuerin sagt, dass man an meiner Figur sehen kann, dass ich auch eine Laufente bin oder jedenfalls eine halbe und dass ich später dann auch einen Job auf dem Hof haben werde. So wie meine Mutter und meine Verwandtschaft, muss ich die Beete von Schnecken befreien. Die Schnecken soll ich finden und dann aufessen.

Ich weiß aber gar nicht, ob ich überhaupt Schnecken mag. Eigentlich esse ich am liebsten hartgekochtes Eigelb. Das bekomme ich täglich zusammen mit klein geschnittenen Brennnesseln und besonderem Futter für Entenküken. Eigelb schmeckt mir aber am besten.

In ein paar Tagen dürfen wir in den großen Küken-Aufzuchtstall umziehen. Jetzt sind wir noch zu klein und zu empfindlich, sagt die Bäuerin. Sie sieht immer wieder nach uns. Manchmal schimpft sie, wenn wir wieder alles nass gekleckert haben, weil wir mit den Füßen in der Tränke und dann auf dem Futterteller waren. Ich übernachte vorsichtshalber immer auf dem Futterteller. So verpasse ich wenigstens keine Mahlzeit.

Jedenfalls sagt sie dann, dass ich ein kleines Ferkel bin und vermutlich schnell zu einem großen Ferkel heranwachse.

Ich weiß gar nicht, was das ist – ein Ferkel. Aber wenn ich erst einmal aus dieser Kiste heraus bin, dann finde ich das heraus. Vielleicht treffe ich hier auf dem Hof ja mal eins.

Bis jetzt haben wir noch nicht viel erlebt und wir kennen bislang nur unsere Kiste. Und die Bäuerin natürlich, die regelmäßig nach uns schaut.

Naja – und dann ist da noch der Peter, unser Fahrer. Der kommt jeden Morgen und sagt „Hallo“. Und die Heike – die kümmert sich um den Haushalt. Und die Annette – sie kümmert sich um den Hund, der hier im Haus lebt, wenn die Bäuerin keine Zeit für ihn hat. Die beiden nehmen uns dann aus der Kiste, sprechen mit uns und sagen uns, dass wir niedlich sind. Ich weiß nicht, ob das so ist – was meint Ihr?

Dieser Hund – das ist so eine Sache… So ganz traue ich ihm nicht. Der sieht mich immer seltsam an. Ob wir irgendwann mal Freunde werden, das bleibt abzuwarten.

Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, Euch jetzt regelmäßig zu berichten, was hier auf dem Hof so alles passiert und was wir hier so alles erleben mit all den Tieren.

Ich muss nur erst aus dieser Kiste raus – dann geht es los!

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